Robot Dreams (2023) – Freundschaft, Melancholie und die Zukunft
Ummantelt von eigentlich eher besorgniserregenden Themen, ob menschenähnliche Roboter, Umweltverschmutzung oder der Anstieg des Meeresspiegels, erzählt „Robot Dreams“ überraschenderweise eine erbauliche Geschichte, auch wenn sie von Melancholie durchzogen ist.
Große Liebe lässt sich hier vor allem für „Manhattan“ (den Film und die Stadt) wiederfinden. Komplett ohne Sprache und in einem erfrischend altmodischen Retro-Zeichenstil fängt quasi jede Szene den Geist der Vergangenheit ein – und das während die Zukunft, in Form des Roboters, doch immer präsent ist. Filmklassiker wie „The Wizard of Oz“ werden ständig zitiert und doch schafft „Robot Dreams“ etwas ganz eigenes, sprachloses, das aber aufgrund der Mimik und Gestik nie kommunikationlos bleibt.
Wobei, man könnte argumentieren, dass Sprache, zumindest im suptext, doch stetig präsent ist, denn „Robot Dreams“ erzählt seine Geschichte vor allem mit Musik, die zum einen die altmodische Stimmung des Films untermalt und zum anderen in ihrem Text die Figuren spiegelt.
„Robot Dreams“ ist im Kern allerdings eine Geschichte über Freundschaft und das macht den Film so universell, sowie wunderschön. Die titelgebenden Träume des Roboters finden statt, nachdem ein tragisches Ereignis die besten Freunde „Dog“ und „Robot“ getrennt hat. Beide versuchen weiter zu leben, während ihre Gedanken aber immer noch um jene unvergessliche Zweisamkeit kreisen.
Wie das Lied „Septmeber“, das fast schon zur Melodie der Freundschaft zwischen „Dog“ und „Robot“ wird, ist das Werk zwar von Melancholie geprägt, fängt aber dennoch die Freude ein, die es bedeutet, etwas so schönes überhaupt erlebt zu haben. „Remember how we knew love was here to stay, now December found a love we shared in September (…), remember true love we share today“. Und so tanzen „Dog“ und „Robot“ getrennt, aber doch auf ewig verbunden in ihrer Liebe im September. Die Herbstblätter sind längst von den Baumwipfeln gefallen, es erblühen aber schon wieder gänzlich neue.
Auch wenn „Robot Dreams“ relativ simpel und daher etwas zu lang ist, bleibt ein Werk verworren in Zukunft und Vergangenheit. Es fängt den Reumut einer längst vergangenen Zeit ein. In der Gegenwart ist aber immer noch Platz dazu zu tanzen. Und das macht „Robot Dreams“ letztendlich zu einem Werk, mit dem man positiv in die Zukunft blicken kann.
Punkte: 7/10